…….wie der Schreiner kanns keiner…????
Ein ganz normaler Samstagvormittag in einem Schreinerhaushalt, bis….ja, bis 11.30 Uhr. Genau zu diesem Zeitpunkt nämlich beschließt der 19 jährige Sohn des Hauses, Azubi im Schreinerhandwerk, 3. Lehrjahr, ganz spontan dass die Spültischbatterie in der Küche dringend einer Überholung bedarf. Eigentlich will er aufräumen, aber da winkt eine willkommende Ablenkung und außerdem ist das mal was ganz Neues.
„Das funst !!“ Wasser abgestellt, das Ding ausgebaut und auseinander genommen. Geht doch easy! Schnell hat man erkannt: Neue Dichtungen müssen her. Eben einen kurzen Ausflug zum örtlichen Installateur, Dichtungen besorgt und eingebaut.
13.30 Uhr Ortszeit: „Die geht wieder ganz leicht!“ Nun wird die Sache geflutet. Ergebnis: Sie geht ganz leicht…ganz leicht quillt das Wasser aus allen Ritzen der Batterie, langsam aber stetig…..Wieder ausbauen, auseinander nehmen, zusammen setzen……………….Mittlerweile hat sich der Herr des Hauses der OP angeschlossen.
15.30 Uhr Diagnose: OP gelungen, Patient tot. Fachkreise nennen dieses Phänomen: kaputt repariert. Status Spülmaschine: voll, ungespült, offline. Status Spülbecken: voll gestapelt mit Frühstücksgeschirr. Status Personal: Der Eine muss nun Fußball gucken, der Andere ist verabredet. Prognose: Bis Montag tut sich da nichts, es sei denn………Nun nimmt sich die Frau des Hauses des Problems an. Sie besucht den örtlichen Baumarkt (der Installateur hat mittlerweile auch Wochenende) und kehrt mit ihrer Errungenschaft zurück.
17.15 Uhr Das Spiel ist gewonnen und der Herr des Hauses geht gut gelaunt und mit vollem Elan das Projekt „neue Spültischbatterie“ an. Die Sache hat nur einen Haken: Die Chefin hat sich ein anderes Modell ausgesucht, eins mit einer Brause deren Zuleitung nun auch noch ihren Platz braucht in den ohnehin schon engen Verästelungen von Zu/Ableitungen und Anschlüssen. Während der Hausherr in anatomisch ungesunder Haltung im Unterschrank klemmt und dabei ist mit 2 vorhandenen, einem gewünschten aber nicht vorhandem dritten Arm und spitzen Fingern diffizile Dichtungen in nur erahnbare Verbindungen zu positionieren, erkundigt sich der Sohnemann um ca. 18°° Uhr telefonisch vorsichtig nach dem Stand der Dinge, wohl wissend der Urheber dieser Baustelle zu sein. Denn mittlerweile ist es eine. Besagte Dichtung hat sich nämlich in die Untergründe des Spülenschrankes verabschiedet. Die Folgen: Schutzwanne raus, Sockel abmontieren und das winzige Utensil suchen.
Der Stimmungsvorsprung aus dem gewonnenen Spiel ist längst aufgeholt, scheint sich aber zu erholen, als alle Verbindungen endlich hergestellt sind und eine erneute Probeflutung ansteht. Die Spannung steht knisternd im Raum, Wasser marsch…. ………..aus dem Unterschrank brüllt es: „l…….m……a……A!!!!“, ein Schraubenschlüssel fliegt und um 19.30 wird die Baustelle für diesen Tag eingestellt. Der Verursacher wird mit dem Warnhinweis: „Wenn du heim kommst, sag blos nix Falsches“ über den Baufortschritt informiert.
Am nächsten Morgen, nach einem kurzen Briefing, wird das Projekt Spültischbatterie wieder und diesmal erfolgreich angegangen. Die Abnahme durch die Hausfrau erfolgt ohne Mängelliste…………der Installateur hätte vielleicht die 2 fehlenden Dichtungen gleich rein gemacht…………aber was solls, so wie der Schreiner kanns eben keiner !!!!
Wie heißt es denn doch so sinnig:
Schreiner bleib bei Deinem Hobel, denn dann fallen nur Späne, und die kann man prima wegfegen.
Das nächsten mal vielleicht dann doch den Mann aus Grießheim rufen.
Frohes Hobeln
Andreas
Aaahhhhh! Ich liebe es :-))
LG
Jürgen
Ich habe den Artikel über die unsägliche samstägliche Spülbatteriemontage
mit Erstaunen gelesen: gibt es denn keine Spülbatterien aus Holz? Wäre das
nicht mal eine Idee für ein Gesellenstück, eines das locker in 100 Stunden
hergestellt werden könnte? Es bräuchte ja auch nicht unbedingt einen
selbstgeschnitzen Edelholz-Duschkopf….
Da ich einen Beamten im Hause habe, einen mit zwei linken Händen auch noch,
darf ich natürlich nicht lästern. Ich will nicht wissen, wie meine Küche
nach so einer Aktion ausgesehen hätte. Ich befürchte, ich wäre dankbar
gewesen, einen Notfallschreiner zu Hilfe holen zu können. Selbst für einen
Lehrling wäre ich dankbar in solch einem Fall….
Achtung: Der nächste Samstag steht schon wieder vor der TÜR!!!!
Mit freundlichen Grüßen
Felicitas Hook